Rezensionen:

 

„Die „Grenzwege“ eröffnen einen ausdrücklich subjektiven Zugang, indem sie die politische Dimension dessen, was 1989 begann, mit persönlicher Grenzerfahrung und -überwindung zusammenführen. Nicht nur um die Herausforderung des Pilgerwegs geht es da, nicht allein um das Bewusstwerden deutsch-deutscher Begegnung. Sondern auch darum, sich zu öffnen, sich selbst und einander anzunehmen, auszuhalten, ohne Fronten wie Ost und West, Täter und Opfer, Gut und Böse.“                                          Nordkurier, Susanne Schulz, 8.11.2009

 

 

„Es ist der Feinschliff der menschlichen Tragödien, der dieses Buch zu einem unverzichtbaren Werk im deutsch-deutschen Dialog macht. “Es sind doch Menschen wie du und ich”, resümierte der Grenzer als er über den See in den anderen Teil Deutschlands schaute. Es sind Menschen wie du und ich, die von den Geschichten aus Ost und West zwanzig Jahre nach dem Mauerfall tief berührt werden können.“

www.jesus.de Silke Meier, 29.10.2009, 13.52 Uhr

 

 

„Beim ersten flüchtigen Durchblättern des Buches mag man noch meinen, wieder ein Pilgerbuch à la Kerkeling in den Händen zu halten. Aber dem ist nicht so. Eine achttägige Pilgerreise entlang eines Stückchens der ehemaligen innerdeutschen Grenze gibt stattdessen den Rahmen für erzählte Lebensgeschichten, mal mehr oder weniger spektakulär, gelebtes Leben im Schatten der Grenze. Eine bloße Sammlung von Zeitzeugenberichten ist es aber auch nicht, vielmehr wird versucht darzustellen, warum mancher Lebensweg eben so und nicht anders verlaufen ist oder von welchen Beweggründen Menschen getrieben werden, aber auch, wie Versöhnung möglich wird. Insgesamt ist das Buch flüssig zu lesen, bei manchen Darstellungen wäre weniger mehr gewesen, aber darum geht es nicht. Viel wichtiger ist, dass dieses Buch es schafft, zu eigenem Nachdenken und Resümee anzuregen.“

                                           amazon, Uwe Malz, Greifswald, 30.12.2009

 

 

 

„Ein wichtiges Buch“ - ja. „Ein Buch das Fragen stellt“ - ja klar. Wie auch nicht beim Thema Einheit, Trennung, Teilung, Wiedervereinigung, Stasi und Umgang mit der Täterschaft im Deutschland 2009. Klar, das alles auch. Aber vor allem ein Buch, das mit einem liebevollen Blick Verständnis ermöglicht, das Grenzen öffnet.

Durch ihre Zusammenstellung von Interviewtexten, Aussagen, Persönlichem, Textmaterial aus dem "Pilgerweg der Begegnung" schafft Grit Hübener Verständnis für die Notwendigkeit, auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer zu versuchen die Sprachlosigkeit über das Geschehene zu überwinden - immer noch. Sie zeigt - ohne Wertung - wie ein- und dieselbe Person Täter und Opfer sein kann. Sie vermittelt Verständnis dafür, dass Verständnis und Verständigung, Austausch notwendig ist, damit auch diese Wunde heilen kann - in der Seele der Menschen, (...).

Der Dialog, in den die Pilger vor Ort treten, die Kommunikation, die sie mit diesem ganz einfachen Mittel - der vorurteilsfreien liebevoll gleichwürdigen Annahme des Gegenübers - anstoßen; der Sinn, den das Leben und auch das Leiden haben kann, all dies vermittelt Grit Hübener dem Leser, der verändert ist nach der Lektüre der "Grenzwege" - geöffnet und sensibilisiert für die Seele hinter der Fassade und den Klischees. Ja, ein wichtiges Buch!

                              amazon, Ramos Peter Strzygowski, Berlin, 15.9.2009